St. Severinus
Mittelhausen
St. Severinus
Mittelhausen
An dieser Stelle soll ein wenig über die Kirche St. Severinus Mittelhausen erzählt werden. Dinge aus der Geschichte ebenso wie aktuelle Themen, Angebote und Publikationen finden hier ihren Platz.
An dieser Stelle soll ein wenig über die Kirche St. Severinus Mittelhausen erzählt werden. Dinge aus der Geschichte ebenso wie aktuelle Themen, Angebote und Publikationen finden hier ihren Platz.

Geschichte

Wenn von der Geschichte und deren Erforschung in Mittelhausen geschrieben oder ge-sprochen wird, dürfen drei Namen nicht fehlen: Karl Löbel († 2013), Ulrich Rödel († 2006) und Manfred Schüler († 2021). Alle drei haben herausragend an der Erforschung der Ver-gangenheit im Ehrenamt gearbeitet.


Glocken
Die Grundlage für das Ertönen der Glocken in einem Kirchturm ist eine Läuteordnung. Sie ist aber nicht fest und starr; in Riethnordhausen ist sie etwas anders als hier in Mittelhausen. Die Glocken rufen zum Gottesdienst oder künden vom Tod eines Angehörigen unserer Dorfgemeinschaft. Am Sonnabend läuten die Glocken zur Winterzeit um 17:00 Uhr und im Sommer um 18:00 Uhr den Sonntag ein. An Arbeitstagen ertönt ein Feierabendgeläut um 18:00 Uhr. Die ursprünglichen Bronzeglocken wurden während des Ersten Weltkrieges eingeschmolzen und entstanden 1918 /1923 als kleine und mittlere Glocke aus Eisenhartguss. Die große Glocke wurde 1960 gegossen, alle kommen übrigens von der Apoldaer Firma Schilling & Lattermann.

Glocke 1 Gross JPG
Links ist die Glocke 1 zu sehen, es ist die große Glocke. Oben umlaufend steht der
Text; "LAND LAND LAND HÖRE DES HERRN WORT". Ihre Tonhöhe ist fis'.
Meistens ist sie im vollen Geläut, also im Dreiklang zu hören. Wenn sie allein zu hören ist, dann ist der Anlass traurig: Auf seinem letzten Gang für Verstorbene bis hin zur Ruhestätte wird sie dann geläutet.
Die Glocke wurde 1960 von Schilling & Lattermann in Apolda aus Eisenhartguss gegossen. Auf der Seite zur Kleinen Gasse steht geschrieben:
GEGOSSEN AUS SPENDEN DER KIRCHGEMEINDE MITTELHAUSEN
AD 1960

DSCF 0717 JPG
Hier sehen Sie links die Glocke 2, die mittlere Glocke. Ihre Tonhöhe ist ais'. Oben ist zu lesen: "DEM DIENSTE GOTTES GEWEIHT". Auf der Vorderseite ist zu lesen:
UMGEGOSSEN 1923
Gegenüber auf der Seite zur Kleinen Gasse ist der Text mittig lesbar:
GEMEINDERAT MITTELHAUSEN 1918
B. BLAU VORS. H. KLAPPRODT BGMSTR. R. ELLINGER . B. STELLO . B. VOCKE . A. HÄRTER . L. SCHMIDT . H. ZIEHM . A. REMDE . O. SCHARF . R. WOHLFAHRT
Eine Viertelstunde vor dem Gottesdienst erklingt sie für fünf Minuten allein; während des Gottesdienstes ist sie während der Einsegnung zu hören.

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Die Glocke 3 sehen wir nun. Gemessen am Kammerton a' [=435 Hz. liegt die Tonhöhe bei cis''. Oben umlaufend steht geschrieben: GEGOSSEN IN EISERNER ZEIT
Die Unterlagen schwanken in ihren Angaben zwischen 1918 und 1919. 30 Minuten vor dem Beginn des Gottesdienstes wird sie allein geläutet. Als Taufglocke erschallt sie während eines Taufgottesdienstes.

Turmuhr

Längst hat die die neue Technik Einzug gehalten. Die vier Zifferblätter werden von einer Funkuhr angetrieben.
Das mechanische Uhrwerk ist noch funktionstüchtig und wurde mit der Inbetriebnahme der Funkuhr im Jahre 1994 außer Dienst gestellt. Hergestellt wurde es von der Firma Kühn aus Gräfenroda im Jahre 1905 als Nummer 307.
Das mechanische Uhrwerk ist noch funktionstüchtig und wurde mit der Inbetriebnahme der Funkuhr im Jahre 1994 außer Dienst gestellt. Hergestellt wurde es von der Firma Kühn aus Gräfenroda im Jahre 1905 als Nummer 307.


Kirchpark
Kirchlichen Grund und Boden kann man grob in zwei Eigentumsformen unterscheiden: nämlich zu den Pfründen gehörend oder zum Eigentum der jeweiligen Kirchgemeinde. So können sich auch Pläne, welche die Zukunft des jeweiligen Geländeteiles betreffen, sehr unterscheiden.
Die Fläche rund um unsere Kirche St. Severinus gehört so gesehen zwei Eigen-tümern innerhalb der Evangelischen Kirche. Der östliche Teil wurde teilweise auch landwirtschaftlich genutzt. Da kam es auch vor, dass die Besucher des Gottes- dienstes vom Federvieh begrüßt wurden.
Bitte nicht lachen, das war kurz vor der letzten Jahrtausendwende noch der Fall.
Als im Jahre 1998 der Kirchbauverein "Sankt Severinus-Kirche zu Mittelhausen" ins Leben gerufen wurde, änderte sich in der Folge-zeit auch recht schnell der Anblick der Kirche selbst sowie das unmittelbare Umfeld. Eine herausragende Leistung war die Befestigung der Wege und die Gestaltung der Fläche vor dem Eingang an der Südseite mittels Granitpflaster. Darauf weist auch eine Gedenkplatte mit namentlicher Erwähnung hin. Diese Aufwertung löste bei allen Beteiligten den Wunsch und die Lust aus, das weitere Umfeld neu zu gestalten. Hinderlich dabei war, dass die Eigentumsverhältnisse, wie oben beschrieben, eine gesamtheitliche Gestaltung erschwerten. In einem gemeinsamen Schreiben des Gemeindekirchenrates und des Kirchbauvereins "Sankt Severinus-Kirche zu Mittelhausen" an die damalige Landeskirche in Thüringen warben die Mittelhäuser um die Zustimmung, die Teilflächen (Pfründe + Kirchgemeinde) zusammenzufassen und neu zu gestalten. Trotz der unterschiedlichen Eigentums-verhältnisse innerhalb der Evangelischgen Kirche wurde die Chance erkannt, das Gelände als ein Ganzes zu entwickeln und in einem Park aufgehen zu lassen. Das insgesamt unterschiedliche Höhenniveau musste zunächst angepasst werden, um dann planerisch Bepflanzungs- und Wegebeziehungen zu entwickeln. Die Alperstedter Architektin Katja Raddau stand dem Gemendekirchenrat und anfangs auch dem Kirchbauverein St. Severinus" zur Seite. Die schon während der Freiflächengestaltung durch den Kirchbauverein angeregten Wegebeziehungen wurden elegant in die Planung des neuen Kirchparkes integriert. Hervorzuheben ist, dass die Wegeeinfassungen aus schwarzen Schlackesteinen durch viele Helfer um den unermüdlichen Armin Wiegand entstanden sind. Der vorhandene eher bescheidene Baumbestand wurde erweitert; hier halfen Mittelhäuser Firmen und Mittelhäuser Einwohner bei der Bereitstellung der Jungbäume zur Anpflanzung. Die Auswahl der Bäume wurde sorgsam getroffen. Bänke zum Ausruhen wurden aufgestellt.
Angeregt durch den Ortsteilbürgermeister Alexander Neuhaus wurde die Frage diskutiert, ob man einen Teil der Fläche als Spielplatz für die Kinder gestalten könnte. Der Ortsteilbürgermeister hatte auch klug einen Weg zur Finanzierung ermöglicht. Im September 2023 war der Baubeginn. Obwohl die Arbeiten sehr umfangreich waren, war es wohltuend, wie die beteiligten Firmen sehr sorgsam mit dem kirchlichen Umfeld und dem nicht betroffenen Teil des Parks umgegangen sind. Bemerkenswert ist es, dass für die Umrandungen der Flächen um die Spielgeräte wieder schwarze Schlackesteine zur Verlegung kamen. Das Aufgreifen der ursprünglich Idee der Errichter des Parkes schafft eine angenehme Kontinuität.


